EUFAL: Elektrifizierung von Nutzfahrzeugflotten vorantreiben

Wien (AIT): Die Umstellung auf E-Fahrzeuge stellt Flottenbetreiber vor große Herausforderungen, allen voran vor hohe Investitionskosten. Das kürzlich gestartete Forschungsprojekt EUFAL (Electric Urban Freight and Logistics) hat es zum Ziel, diesen Betreibern eine Wissensplattform als Entscheidungshilfe zu bieten. Die Plattform umfasst Tools und Beratungsangebote für Unternehmen in verschiedenen Phasen der Einführung von Elektrofahrzeugen, von der frühen Planung über die Umsetzung bis hin zur Optimierung. In den nächsten Wochen werden nationale ExpertInnen und Fachleute in den fünf Partnerländern Dänemark, Deutschland, Österreich, Polen und der Türkei zu fünf Workshops zusammenkommen. Dies dient dem Austausch von Fach- und Anwenderkenntnissen, um den Bedürfnissen der NutzerInnen besser gerecht zu werden und sie in die Weiterentwicklung der Plattform einbeziehen zu können.


Herausforderungen der Elektrifizierung von kommerziellen Flotten
Obwohl allgemein angenommen wird, dass Elektrofahrzeuge sich insbesondere in städtischen Gebieten gut dazu eignen, die letzte Meile bis zum Zustellungsort zu bewältigen, werden sie nur von wenigen Unternehmen eingesetzt. Bisher galten Elektrofahrzeuge als perfekter Ersatz für konventionelle Fahrzeuge, aber eine Reihe von miteinander verwobenen Problemen muss noch gelöst werden: Schwierigkeiten im Umgang mit unterschiedlich langen Strecken an ein und demselben Tag, Probleme bei der Eingliederung von Elektrofahrzeugen in bestehende Fuhrparks und Herausforderungen in Bezug auf die Akzeptanz bei der Belegschaft. Das Potential von E-Fahrzeugen ist jedoch wesentlich größer. Um dieses ausschöpfen zu können, müssen Logistikkonzepte und der Einsatz von E-Fahrzeugen gemeinschaftlich unter Berücksichtigung topographischer und geographischer Charakteristika der jeweiligen Regionen erarbeitet werden. E-Fahrzeuge, die in gemischte Flotten integriert sind, könnten in städtischen Gebieten eingesetzt werden, während traditionelle Fahrzeuge die umliegenden Gebiete abdecken. Alternativ ist der Einsatz von kleineren Vertriebszentren in Zusammenhang mit innerstädtischer Auslieferung denkbar.
Projektkoordinator Jens Klauenberg vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bekräftigt, dass „EntscheidungsträgerInnen und FlottenmanagerInnen nicht immer alle
notwendigen Informationen über die technischen Möglichkeiten und Kosten von Elektrofahrzeugen zur Verfügung stehen. Die EUFAL-Wissensplattform adressiert diese Bedürfnisse und stellt Informationen entsprechend den Anforderungen aller Beteiligten zur Verfügung.“
Die EUFAL-Plattform: Erhebung der unterschiedlichen Bedürfnisse
Um den Anforderungen der NutzerInnen gerecht zu werden und anschließend eine aktive und intuitive Nutzung der Plattform zu gewährleisten, werden EntscheidungsträgerInnen und ManagerInnen von Nutzfahrzeugflotten an entsprechenden Workshops teilnehmen. So werden am 23. und 24. Oktober 2018 ihre Bedürfnisse bei AIT in Wien erhoben und besprochen.
Jürgen Zajicek, Research Engineer am AIT Center for Mobility Systems, erklärt: „EUFAL wird Unternehmen unterstützen, indem es aktuellste Informationen und Tools zur Unterstützung bei der Einführung von Elektrofahrzeugen bereitstellt. So werden Demonstrationen von kommerziellen E-Fahrzeugflotten einschließlich aller Arten von firmeneigenen Fahrzeugen in verschiedenen Entwicklungsstadien durchgeführt. Die so gewonnenen Erkenntnisse und die gemeinsam erarbeiteten Lösungen werden dazu beitragen, die Plattform zu optimieren und zukünftigen NutzerInnen das notwendige Wissen zur Förderung des elektrischen gewerblichen Transports zu vermitteln.“
Auftraggeber: ERA-NET EME Electric Mobility Europe
Das EUFAL-Projekt wird vom ERA-NET Cofund Electric Mobility Europe (EMEurope) und von nationalen Förderorganisationen kofinanziert. EMEurope wird von der Europäischen Kommission im Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ (Projekt Nr. 723977) gefördert.
Die EUFAL-Plattform: http://www.eufal-project.eu/ 


Projektkonsortium:
DLR, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institute of Transport Research, Germany
AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Austria
Borusan Lojistik Dagitim, Depolama, Tasimacilik ve Ticaret A.S., Turkey
Copenhagen Electric, Denmark
DTU Management Engineering, Denmark
eM-Pro Elektromobilität GmbH, Germany
Maritime University of Szczecin, Poland

AIT Austrian Institute of Technology
Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Mit seinen acht Centern versteht sich das AIT als hochspezialisierter Forschungs- und Entwicklungspartner für die Industrie. Dabei beschäftigen sich die ForscherInnen mit den zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft: Energy, Health & Bioresources, Digital Safety & Security, Vision, Automation & Control, Mobility Systems, Low-Emission Transport, Technology Experience sowie Innovation Systems & Policy.
Rund 1.300 MitarbeiterInnen forschen in ganz Österreich – im Besonderen an den Hauptstandorten Wien Giefinggasse, Seibersdorf, Wiener Neustadt, Ranshofen und Leoben – an der Entwicklung jener Tools, Technologien und Lösungen für Österreichs Wirtschaft, die sie gemäß unserem Motto „Tomorrow Today“ zukunftsfit hält.
Center for Mobility Systems
Mobilität ist ein wesentliches Kernelement unserer Gesellschaft. Am Center for Mobility Systems forschen rund 100 MitarbeiterInnen unter der Leitung von DI Arno Klamminger an den Lösungen für die Mobilität der Zukunft. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes werden sowohl Personenmobilität, als auch Güterlogistik und Transportinfrastruktur behandelt, wobei Effizienz, Sicherheit und ökologische Nachhaltigkeit im Fokus der Forschungsarbeit stehen. Umfassendes System-Know-how, wissenschaftliche Exzellenz und langjährige internationale Erfahrung ermöglichen es den AIT-ExpertInnen, Antworten auf die brennendsten Fragen im Mobilitätsbereich zu geben und somit Industrie und Gesellschaft schon heute mit den Lösungen von morgen zu bedienen.


Rückfragehinweis:
Florian Hainz BA Bakk
Marketing & Communications
Center for Mobility Systems
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
florian.hainz@ait.ac.at | www.ait.ac.at
T +43 (0)50550-4518 | M +43 (0)664 88256021


Mag. Michael H. Hlava
Head of Corporate and Marketing Communications
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
michael.h.hlava@ait.ac.at | www.ait.ac.at
T +43 (0)50550-4040